"Spontan in Berlin" oder: Tempelhofer Feld
Quelle: visitBerlin.de |
„Und das war wirklich mal ein Flughafen?“
„Ja.“
„Und da laufen jetzt Leute herum?“
„Ja.“
„Und die dürfen das?“
„Ja.“
„Und die grillen hier?“
„Ja“
„Und machen Sport?“
„Ja“
„Ja“
„Fußball?“
„Ja“
„Ja“
„Kiten?“
„Ja“
„Ist das da ein nackter Typ auf einem Longboard?“
„Ein Skateboard!“
Wenn Leute in Berlin mit dir etwas unternehmen wollen
Und sie nicht aus Berlin kommen
Aber unbedingt MAL RICHTIG WAS UNTERNEHMEN wollen
Dann passt das in der Regel nicht in die aktuelle Lebenssituation
Und die Aggression
- Die sich in diesem Fall auf die Person legen will
Es aber nicht kann
Weil das unfair wäre -
Frisst sich in dein Bewusstsein
Weil diese Person die Dreistigkeit besitzt
Einen ungefragt zu konfrontieren
Im unpassendsten Moment
Solche Gedanken sind irrational!
Du fühlst dich schlecht
Weswegen du -
Um deine quälenden Stimmen, die dich am Denken vorbei, immer weiter ins Dunkle treiben, ruhig zustellen -
...Zusagst
Spontaneität tarnt sich als aufregende Eigenschaft
Erlebnisarmer Kreaturen
Wenn Leute in Berlin sich also vornehmen heute spontan zu sein
Dann ist das meisten kalkuliert
Und schafft eine Spontaneität
Die deiner immer überlegen sein wird
Wenn Leute in Berlin, die heute mal spontan sind
Mit dir etwas unternehmen wollen
Und du ihrer Laune zugesagt hast
Dann erwarten sie meistens
Dann erwarten sie meistens
Dass du einen Plan hast, was ihr unternehmt und so weiter
Da sie keinen haben, aufgrund der Spontaneität
Wenn Leute in Berlin mit dir etwas unternehmen wollen
Und sie nicht aus Berlin kommen
UND SPONTAN UND WIRKLICH MIT DIR SEIN wollen
Dann bist du meistens überfordert
Dann bist du meistens überfordert
Denn wenn du jetzt in diesem Moment tief in dich gehst fallen dir nur Dinge ein, die
A) eben keine Spontaneität sondern Buchungen, Reservierungen oder Gästelisten erfordern
Oder
B) nichts besonderes Darstellen
Wenn man weiter tief in sich geht, stellt man sich die Frage, ob man überhaupt ein interessantes und aufregendes Leben in dieser Stadt führt
Wenn man noch weiter geht fragt man sich, was man eigentlich mit dem Tag angefangen hätte, wenn einen diese Person nicht gefragt hätte, ob man etwas unternehmen will, so dass die Frage, was man unternehmen will etwas ganz und gar Essentielles anspricht, nämlich: das eigene Selbstkonzept
Ist man spontan ohne es zu wissen?
Oder ist das lediglich ein Euphemismus dafür, sein Leben nicht im Griff zu haben?
Du schlägst vor auf’s Tempelhofer Feld zu gehen!
Super Sache!
Was ihr da machen wollt
So rumgehen
Ah.
Ist ein weites Feld
Ja wirklich ein weites Feld.
Es dauert zwei Stunde um einmal um das Tempelhofer Feld zu laufen
Dazu eine Pause von 10-20 Minuten um nicht planlos und/oder verwirrt zu wirken
wenn ihr dann einfach in die Luft guckt
Dazu kommt noch 1 Minute um absurd lang auf den Fernsehturm zu zeigen
Und dann: „muss man so langsam auch mal wieder, ne?“
Vorab sei gesagt, dass du dich „auf’n frühen Abend auf'm Feld triffst“
Und am Ende war’s
Verrückt!
Dass es hier Öffnungszeiten gibt
Hier gibt’s wirklich alles!
Good night.
Aron Boks/ 19.04.2020
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